Żeuth, Peder

Sar Peder Żeuth ist eine historisch belegte Figur. Er war von 1613 bis zu seinem Tod 1629 der Pfarrer von Bergün.

ٍEin gebildeter Pfarrer

Im Unterschied zu seinem Vater und Vorgänger Thomas Zeuth genoss Peter Zeuth eine gründliche Ausbildung. 1599 war er an der höheren Schule in Zürich immatrikuliert, ab 1604 an der Universität Basel, die er 1608 mit dem Magister Artium abschloss. Der Magister Artium hätte ihn zum Aufbaustudium in Theologie berechtigt, doch scheint er kein solches absolviert zu haben: im selben Jahr 1608 wurde er in die Synode der Drei Bünde aufgenommen.

22. Februar 1610: Peter Zeuth heiratet Mierta Janett Casparett

Danach musste er aber zwei Jahre lang auf eine Anstellung warten. Erst 1610 wurde er Pfarrer in Misox, einer kleinen reformierten Gemeinde in einem katholischen Umfeld. Ebenfalls 1610 heiratete er Mierta Janett Casparett von Latsch, die wohl mit ihm als Frau Pfarrer nach Misox zog.

Kriegsbedingter Brief von Peter Zeuth an den Bürgermeister von Chur, 18. Oktober 1621

Als 1613 Thomas Zeuth senior starb, holte man Peter als Pfarrer nach Bergün, wo er bis zu seinem Tod 1629 blieb. In späteren Jahren war er, wie sein Vater früher, auch als Notar tätig. Im Staatsarchiv Graubünden finden sich mehrere von ihm verfasste Dokumente.

Peter Zeuth scheint keine überlebenden Kinder gehabt zu haben. Seine Witwe Mierta erscheint im Estim von 1633 als «D. Mierta H. Peter Zeut Fraw», ohne Erwähnung von Kindern.

 

Quellen/Bildnachweis

Cudesch da Estim von Bergün, Privatbesitz

Kirchenbuch Bergün, Mikrofilm, StAGR

 

Literatur

Bonorand, Constantin: Bündner Studierende an höhern Schulen der Schweiz und des Auslandes im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation. Jahresbericht der Historisch-Antiquarischen Gesellschaft von Graubünden, 1949.

Camenisch, Emil: Bündnerische Reformationsgeschichte. Chur, 1920.

Truog, J.R.: Die Pfarrer der evangelischen Gemeinden in Graubünden und seinen ehemaligen Untertanenlanden. Jahresbericht der Historisch-Antiquarischen Gesellschaft von Graubünden, 1934 und 1935.